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Folgende Städte
werden nach der Abfahrt aus Moskau auf der Wolga angesteuert: |
ca. 40.000 Ew.
Die Kleinstadt liegt 280 km nördlich von Moskau und
wird den Mitreisenden nach der Millionenmetropole Moskau einen
ersten kontrastreichen Eindruck einer kleinen Gemeinde in
ländlicher Umgebung ermöglichen.
Sie gehört zu den Städten des Goldenen Rings, welche
sich um Moskau erstrecken und dessen Schutz dienten und war
im 15. Jahrhundert ein bedeutendes Handelszentrum. Uglitsch
ist mit der russischen Geschichte besonders durch den ungeklärten
Tod des jüngsten Sohnes von Zar Iwan dem Schrecklichen
verbunden, der nach dem Tod seines Vaters hier in der Verbannung
lebte. Die Umstände seines Todes führten zu Aufständen,
die blutig unterdrückt wurden.
In Uglitsch ist nur ein kurzer Aufenthalt von fünf Stunden
geplant, allerdings mit einer kurzen Besichtigung des Kreml
und einem ersten Konzert im Kulturpalast des berühmten
Tschaika-Uhrenwerks.
Uglitsch hat seit 1995 eine offizielle Städtepartnerschaft
mit Idstein in Hessen.
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ca. 600.000 Ew.
Von Fürst Jaroslawl dem Weisen schon um 1010 gegründet,
gehört sie zu den ältesten Städten Russlands
und war eines der wichtigsten Handelszentren des Landes. Auch
Jaroslawl liegt am Goldenen Ring und besticht durch das historische
Ensemble am Wolga-Ufer.
Wirtschaft: Maschinenbau, Schiffbau, Eletrotechnik, chemische
und erdölverarbeitende Industrie, Reifen, Kautschuk, Industrieruß,
Baumaterialien, Leicht- und Textilindustrie, Schuhe, Lebensmittelindustrie.
Kultur: Drei Theater, eine Philharmonie, Zirkus, diverse Museen
Für den anderthalbtage langen Aufenthalt sind Stadtbesichtigungen
mit dem berühmten Erlöserkloster und dem Kunstmuseum,
ein Empfang bei der Stadt, ein Gala-Konzert und Besuche bei
russischen Familien geplant. Im Deutsch-Russischen Begegnungszentrum
könnte eine öffentliche Podiumsdiskussion zu „Zivilgesellschaft,
Bürger, Staat und Interessengruppen” veranstaltet
werden.
Für den folgenden Vormittag sind parallel Besichtigungen
von Betrieben und/oder Institutionen und ein Ausflug zur Gedenkstätte
des Dichters Nekrassow in Karabicha mit Lesung und Konzert
geplant.
Jaroslawl hat seit 1988 eine offizielle Städtepartnerschaft
mit Kassel und pflegt städtepartnerschaftliche Verbindungen
zu Hanau.
In Jaroslawl gibt es ein deutsch-russisches Begegnungszentrum
unter Leitung des Rektors der Internationalen Universität
für Business und neue Technologien, Herrn W.Iwanow und
der Leiterin des Deutsch-Zentrums Frau S.Potapowa und ein
Kooperationsbüro des Landes Hessen und des Oblast Jaroslawl
(Leitung Frau G.Petrischtschenko.) |
ca. 300.000 Ew.
Kostroma ist Hauptstadt des gleichnamigen Gebietes (Oblast),
das auf über 600.000 qkm ca. 800.000 Einwohner aufweist
und durch riesige Waldgebiete und eine vorwiegend landwirtschaftliche
Struktur gekennzeichnet ist. Die Stadt liegt 350 km nordöstlich
von Moskau und ist Teil der Städte der touristischen Route
Goldener Ring.
Kostroma wurde im Jahre 1152 vom Susdaler Fürsten gegründet
und ab dem 13. Jahrhundert Zentrum eines selbständigen
Fürstentums. Durch Anschluß an das Moskauer Fürstentum
wurde die Stadt eine Festung des russischen Staates an der Wolga.
Es entstand ein von Gräben umgebener Kreml aus Eichenholz.
Handwerk und Handel siedelten sich an und Mitte des 17. Jahrhunderts
war Kostroma nach Moskau und Jaroslawl die drittbedeutendste
Stadt Russands. Viele berühmte russische Baumeister und
Maler errichteten und bemalten Gotteshäuser, die eine Besichtigung
der Stadt sehr lohnenswert machen. Im 18. Jahrhundert wurde
Kostroma zur Gouvernementsstadt und in diesem Zuge wurde eine
Umgestaltung der Stadt vorgenommen. Es entstand eine fächerförmige
Anlage, deren Strassen strahlenförmig auf den Hauptplatz
der Stadt zulaufen, welcher wiederum der Wolga zugewandt ist.
Heute steht dort ein rund 20 Meter hohes Denkmal von Lenin,
„welcher den Menschen den rechten Weg weist”.
Heute ist es eine Stadt im Umbruch. NRW hat vor 10 Jahren ein
großes Aus- und Weiterbildungszentrum eingerichtet und
unterhält in der Stadt ein Kooperationsbüro.
Kostroma ist seit kurzem durch die Arbeit eines Partnerschaftsvereins
mit Aachen verbunden. Im Sommer dieses Jahres wird die offizielle
Städtepartnerschaft vertraglich begründet .
In Kostroma werden Konzerte in der Stadt veranstaltet, Gespräche
in kommunalen Einrichtungen geführt und der Besuch des
berühmten Ipatiev-Klosters organisiert. |
ca 1.300.000 Ew.
Die drittgrößte Stadt des europäischen Teils
Russlands liegt ca. 400 km östlich von Moskau an der Mündung
der Oka in die Wolga. Sie war bedeutender Handels- und Messeplatz
und hieß von 1932-1991 Gorki, zu Ehren des russischen
Schriftstellers. Seit den 30iger Jahren war sie „geschlossene
Stadt”. U.a. wegen der großen Rüstungsbetriebe
war der Aufenthalt für Ausländer bis in die 90iger
Jahre verboten. Die Umstrukturierung der großen Industriebetriebe
stellt heute eine schwierige Herausforderung dar. Dennoch gehört
Nischni Nowgorod zu den leistungsfähigsten Regionen Russlands.
Ihren Namen Nischni Nowgorod, was übersetzt "untere
Neustadt" bedeutet, erhielt die Stadt im 14. Jahrhundert,
zur Unterscheidung vom damals großen, alten Nowgorod.
Schon in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts existierte
hier ein unabhängiges Fürstentum von Nischni. Nowgorod-Susdal,
das vorübergehend sogar einen Anspruch auf die führende
Stellung in nordost-russischen Landen besaß. Bereits um
1392 allerdings wurde das Fürstentum an Moskau angegliedert,
und Nischni Nowgorod wurde zum östlichen Bollwerk im Kampf
gegen das Khanat von Kasan. Ab der zweiten Hälfte des 16.
Jahrhundert, nach dem Fall von Kasan und der russischen Expansion
nach Osten, stieg Nischni Nowgorod zu einem der größten
Handelszentren des Landes auf. Die größte Rolle in
der Geschichte des Landes spielte Nischni Nowgorod allerdings
im 17. Jahrhundert, in der sogenannten Smuta, der Zeit der Wirren.
Denn hier wurde unter der Führung von Minin und Poscharski
der erfolgreiche Volksaufstand gegen die polnischen Besatzer
Moskaus organisiert.
Nischni Nowgorod besitzt eine vorteilhafte geographische Lage
an der Kreuzung der Wasser - Verkehrsader Wolga mit den Ost-West-Verkehrsmagistralen,
die Zentralrussland mit dem Ural, Sibirien und Fernost verbinden.
Diese Lage begründete 1817 die Verlegung der bekannten
Makarjever Jahresmesse nach Nischni Nowgorod, die der Stadt
seitdem zusätzlichen Wohlstand und den Ruhm als „Geldbeutel
Russlands” bescherte. Formell nicht zum industriellen Gürtel
Russlands zählend, wurde Nischni Nowgorod dennoch immer
als Gegengewicht zu Moskau betrachtet. Im 19. Jahrundert planten
die Dekabristen, die Hauptstadt hierher zu verlegen.
In Nischni Nowgorod selbst ist der Kreml eine der größten
und besterhaltensten altertümlichen Verteidigungskonstruktionen
des Landes. Außerdem sind in der Stadt viele Kulturdenkmäler
aus dem 17. und dem 18. Jahrhundert erhalten: die Erzengel-Kathedrale
auf dem Territorium des Kremls, das Verkündigungs- (Blagoveschenski)
und das Höhlen (Petscherski) Kloster, zahlreiche Kirchen
und viele andere historisch-architektonische Attraktionen.
Mit Essen gibt es seit 1991 eine offizielle Städtepartnerschaft
mit umfangreichen Aktivitäten der Partnerschaftsvereine.
NRW hat mit der Region eine offizielle Partnerschaft und unterhält
in der Stadt ein Kooperationsbüro. |
ca. 456.000 Ew.
Die Hauptstadt von Tschuwaschien liegt 650 km östlich von
Moskau auf dem bergigen rechten Wolgaufer. Die etwa 1,7 Mio
Tschuwaschen sind ein mehrheitlich russisch-orthodoxes, teilweise
auch animistisches Turkvolk. Die Hälfte der Tschuwaschen
lebt in der Republik. Tscheboksary ist seit dem 15. Jahrhundert
als Siedlung bezeugt, seit 1555 – eine Festung des Moskauer
Staates, von den Strelizen besiedelt. Im 17. und 18. Jahrhunderts
war es eine bekannte Handelsstadt (Salz, Brot, Pelz, Leder,
Honig usw.). Aus diesen Zeiten sind das Troitzki Kloster, die
Wwedenski Kathedrale, die Auferstehungskirche u.a. erhalten
geblieben.
Heute ist Tscheboksary ein Industrie-, Wissenschaft- und Kulturzentrum
Tschuwaschiens. Hauptindustriezweige sind der Maschinenbau-,
die Leicht-, Nahrungsmittel-, Holz- und metallverarbeitende
Industrie und das Wasserkraftwerk. Die Universität, Hochschulen,
Akademien, und viele Forschungsinstitute kennzeichnen das bildungs-wissenschaftliche
Potenzial der Stadt. Zu kulturellen Einrichtungen von Tscheboksary
gehören zahlreiche Theater, eine Philharmonie und viele
Museen. Hier wurde der berühmte Held des Bürgerkrieges
Wassilij Tschapajew geboren, sein Denkmal wurde 1960 errichtet.
Andere berühmte Söhne Tschuwaschien sind der demokratische
Dichter Iwanow und der tschuwaschische Aufklärer Jakowlew.
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ca. 1.100.000 Ew.
Kasan, die Hauptstadt der Autonomen Republik Tatarstan, wurde
als erste nichtrussische Stadt von Zar Iwan dem Schrecklichen
dem russischen Reich einverleibt und steht damit gewissermaßen
am Anfang der Tradition des russischen Vielvölkerstaates
und seinem Verhältnis zu nichtrussischen Minderheiten.
Knapp die Hälfte der Einwohner sind Tataren, ca. 40% Russen.
Tatarstan gilt als eine weitgehend unabhängige islamische
Republik mitten in Russland, rund 800 km entfernt von Moskau.
Der erste Staat, das Reich der Wolga-Bulgaren entstand um das
Jahr 900 n. Chr. Im Jahre 922 wurde der Islam zur Staatsreligion.
Im 13. Jahrhundert wurde Wolga-Bulgarien Teil des Reiches von
Dschingis-Khan, später Teil der Goldenen Horde. Nach deren
Zerfall entstand hier ein neuer Feudalstaat - das Khanat Kasan.
Nach der Eroberung Kasans im Jahr 1552 durch die Moskowiter
wurde das Khanat Kasan an das Russische Reich angegliedert.
1920 wurde die Tatarische ASSR gegründet, die nach dem
Zerfall der Sowjetunion 1991 als Autonome Republik Tatarstan
weiterbesteht. Das Ende des 20. Jahrhunderts eröffnete
neue Möglichkeiten für die staatliche Entwicklung
Tatarstans. Im Jahre 1994 wurde ein Abkommen zwischen der Russischen
Föderation und der Republik Tatarstan über die Abgrenzung
der Kompetenzen zwischen den Staatsorganen der beiden Subjekte
unterschrieben, das bis heute zusammen mit den beiden Verfassungen
eine rechtliche Basis für das bekannte russisch-tatarische
Verhältnismodell ist.
In der Stadt gibt es 23 Moscheen und 16 russisch-orthodoxe Kirchen.
Hier wird deutlich, dass die geistlich- kulturelle Tradition
in Russland nicht unbedingt christlich geprägt sein muß.
Durch Erdölförderung und Erdgasvorkommen gehört
Tatarstan zu den reichsten Regionen des Landes.
In Kasan gibt es mehrere Meisterwerke der Architektur, islamische
Moscheen und Minarette, wunderschöne orthodoxe Kirchen
und Kathedralen, Denkmäler tatarischer, russischer und
der Weltkultur. Hier ist der berühmte „Fallende Turm”,
benannt nach der Zarin Sjujumbike, zu besichtigen.
In Kasan sind Diskussionsforen zu Themen wie „Tatarstan-Chancen
und Probleme eines multiethnischen Staates” und „Russlands
Fenster nach Asien” geplant.
Konzerte, Aufführungen, Tanz, Musik und Poesie sollen gezeigt
werden und Besuche des Kasaner Kreml, der berühmten Universität
an der u.a. Tolstoj und Lenin studierten, der Gedenkstätten
für Gorkij und Schaljapin stehen mit auf dem Programm.
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ca. 700.000 Ew.
Die Stadt wurde 1648 gegründet und hieß ursprünglich
Simbirsk, wurde jedoch 1924 nach Vladimir Ilitsch Uljanow (Lenin)
umbenannt, der hier 1870 geboren wurde. Viele Jahrzehnte war
das Leben in Uljanowsk und die Entwicklung eng verbunden mit
der bekannten Persönlichkeit des Führers der Oktoberrevolution.
Das Lenin-Museum existiert weiter.
Die kulturellen Traditionen der Region haben tiefe Wurzeln.
Das Simbirsker Land hat der Welt berühmte Leute geschenkt:
Staatsmänner, Dichter, Künstler und Schriftsteller.
Hier wurde der große russische Schriftsteller Iwan Goncharow
geboren und hier wuchs er auf. In der Stadt gibt es einige Denkmäler
für den Schriftsteller. Das interessanteste von ihnen ist
das Memorial an der steilen Küste der Wolga, neben dem
Palast des Buches. Es wurde aus Anlass des hundertsten Geburtstages
von I. Goncharow im Jahre 1916 errichtet. Jetzt richten sich
hier zwei Museen ein: das heimatkundliche und das künstlerische,
die seit mehr als hundert Jahren in der Stadt existieren.
Hier lebten und arbeiteten der Autor der „Geschichte des
Russischen Staates” Nikolaj Karamsin, der Dichter Nikolaj
Jazikov, der Schöpfer des bekannten Liedes über die
Wolga Dmitrij Sadovnikov, sein Kollege Dmitrij Minaev. In der
Nähe von Simbirsk lebten und arbeiteten Denis Davidov und
Nikolaj Ogarev.
Hier lebte und arbeitete viele Jahre lang der Gegenwartskünstler
A. Plastov. In Simbirsk war eines der ersten Theater Russlands
und eine der ersten Bibliotheken der Mittleren Wolga wurde hier
eröffnet.
In Simbirsk ist fünfstündiger Kurzaufenthalt, Stadtbesichtigung
mit Besuch des Gontscharow- Museums und des Lenin-Memorials. |
ca. 1.300.000 Ew.
Das regionale Zentrum, die Stadt Samara, die in der Sowjetzeit
Kujbyschev hieß, wurde im Jahre 1586 nach einem Erlaß
des Zaren Fjodor Ioannowitsch als Festung gegründet und
sollte die zerstörerischen Aktivitäten der Steppen-Nomaden
an Russlands Südgrenzen entgegenwirken. Ursprünglich
auf dem rechten Wolga-Ufer gelegen, expandierte die Stadt im
Laufe ihres Wachstums auch auf das linke Ufer. Im Jahr 1670
war Samara Mittelpunkt des Geschehens um die aufständischen
Bauern und Kosaken unter Stenka Razin, die von Zarentruppen
niedergeschlagen wurden. Im Laufe des 18. und 19. Jahrhundert
wuchs die Stadt, die an Kreuzungen zahlreicher Handelswege zu
Land und zu Wasser liegt, schnell und gewann an Bedeutung. Über
Samara wurde ein Großteil des Handels mit dem Orient und
Zentralasien abgewickelt. Im Jahr 1914 wurde die erste Straßenbahn
gebaut.
In den 30er Jahren erfuhr die Region einen kräftigen industriellen
Impuls. Eine besondere politische und strategische Bedeutung
bekam die Stadt, als in den ersten Tagen nach dem Überfall
Nazi-Deutschlands auf die Sowjetunion viele Regierungsorgane
aus Moskau hierher evakuiert wurden.
Für Stalin wurde in Samara eigens ein unterirdischer Bunker
mit einem Arbeitskabinett in 37 Meter Tiefe gebaut. Heute ist
der Bunker ein Museum. Neben den Regierungsorganen wurde auch
eine Reihe von großen Fabriken nach Samara verlegt, die
für Materialnachschub an die Front sorgten. Kriegsgerät,
wie beispielsweise zehntausende Il-2-Kampfflugzeuge sowie Munition
wurden in Samara hergestellt.
Heute ist die Region industriell und verkehrstechnisch von großer
Bedeutung, durch sie gehen zahlreiche Pipelines, sowie Eisenbahn-
und Automagistralen. In Togliatti liegt eines der größten
Autowerken des Landes: WAZ (Wolschsky Auto-Zawod), Produzent
der Ladas und größter Arbeitgeber in der Region.
Die Stadt Samara verfügt über zahlreiche Theater,
darunter das akademische Theater der Oper und des Balletts,
eines der größten in Russland. Die Samaraer Oper
ist ein Theater mit großen künstlerischen Traditionen.
Die Stadt beheimatet mehrere Universitäten, Forschungsinstitute,
Banken usw.
Städtepartnerschaft mit Stuttgart, Landespartnerschaft
mit NRW, das ein Kooperationsbüro in Samara unterhält.
Deutsche Kirche und Gemeinde. |
ca. 1.000.000 Ew.
Saratow wurde im Jahr 1590 als Festung gegründet. Der Name
Saratow stammt aus dem tatarischem Wort „sary-tau”
und bedeutet ins deutsche übersetzt „gelber Berg”.
Die Geschichte der Stadt steht in enger Verbindung mit der russischen
Geschichte, den Bauernkriegen (1670 und 1774), sowie dem Französisch-Russischen
Krieg (1812).
Im Jahre 1763 erließ die Zarin Katharina II. ein Manifest,
in dem Ausländer aufgefordert wurden, sich in den Grenzen
des Russischen Reiches niederzulassen. Dem überaus größten
Teil der 40.000 Siedler, überwiegend Deutsche wurde Land
in Kolonien in der Umgebung von Saratow zugewiesen.
Saratow erlebte bald nach der Ansiedlung der Deutschen einen
wirtschaftlichen und kulturellen Aufschwung, an dem die deutschen
Siedler einen wesentlichen Anteil hatten. Die Hauptstraße,
in der sich viele mehrstöckige deutsche Bauten, Wohnungen,
Geschäfte und Handelshäuser aneinanderreihten, hieß
zu Recht „Niemetzkaja” (Deutsche Strasse). Die Sowjets
hatten die Straße in „Kirow-Straße”
umbenannt, heute heißt sie im Untertitel „Bywschaja
(ehemalige) Niemetzkaja”.
Die Blütezeit der Stadt war während des russischen
Silberzeitalters (Ende des 19. Jahrhunderts bis 1914). Nach
Moskau, St. Petersburg und Odessa war Saratow damals die viertgrößte
Stadt in Russland.
Zu den Sehenswürdigkeiten der architektonisch reizvollen
Innenstadt zählen das Konservatorium, mehrere alte russische
Kirchen und eine mächtige Wolgabrücke.
Engels ist eine Stadt an der Wolga direkt gegenüber
der größeren Stadt Saratow.
Bis zur Gründung der Autonomen Sozialistischen Sowjetrepublik
(ASSR) der Wolgadeutschen im Jahre 1924 hieß die Stadt
Pokrovsk. In der Stadt herrscht ein russisch-südländisches
Flair mit Bauten aus dem 19. Jahrhundert in der Innenstadt.
Sie ist durch eine drei Kilometer lange Brücke mit Saratow
verbunden und in ihrem Zentrum befindet sich ein Friedrich-Engels-Denkmal.
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ca. 1.000.000 Ew.
Wolgograd wurde 1589 gegründet. Diese Festung schützte
Russland vor den Nomaden aus dem Süden. Die ursprüngliche
Bezeichnung der Stadt ist Zarizyn, aus dem Tatarischen „sary
tschin” (gelber Sand) abgeleitet. Mitte des 19. Jahrhunderts
wurde Zarizyn zu einem wichtigen Handelszentrum, vor allem als
Zentrum der Ölförderung aus Baku. Im Bürgerkrieg
gab es hier starke Kämpfe, denn die Stadt befand sich an
der Kreuzung der Transportwege von Lebensmitteln vom Süden
des Landes nach Moskau und Petrograd. 1925 wurde es in Stalingrad
(Stalinstadt) umbenannt. Nach den Schrecken des stalinistischen
Terrors wurde die Stadt 1961 im Zuge der Entstalinisierung in
Wolgograd umbenannt. Wolgograd liegt im Süden der Russischen
Föderation, rund 400 km nördlich der Mündung
der Wolga ins Kaspische Meer. Die Stadt erstreckt sich über
mehr als 70 km am rechten Ufer der Wolga in einer Breite von
etwa 10 km. Hier ist das administrative und wirtschaftliche
Zentrum der unteren Wolga, ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt.
Durch die Schlacht um Stalingrad, dem Wendepunkt des Zweiten
Weltkrieges im Winter 1942/43, ging Wolgograd in die Geschichte
ein. Die Stadt war für Hitler von großer strategischer
Bedeutung, da sie die Kontrolle über die Schifffahrt auf
der Wolga bedeutete, mit der der Roten Armee große Teile
des Nachschubs abgeschnitten worden wären. Der deutschen
Wehrmacht standen 16 sowjetische Divisionen gegenüber.
Nach mehr als zwei Monaten der wohl verbittertsten Schlacht
des Zweiten Weltkriegs wurde die 6. deutsche Armee unter General
Paulus eingekesselt und gefangengenommen. Die Schlacht von Stalingrad
kennzeichnete den Wendepunkt, nicht nur des Unternehmens Barbarossa,
sondern des ganzen Zweiten Weltkriegs und gab vielen Völkern
Europas zum ersten Mal Hoffnung. Nach dem Krieg wurde mit dem
Aufbau der vollständig zerstörten Stadt begonnen.
Wolgograd hat einen großen Binnenhafen und ist ein bedeutender
Verkehrsknotenpunkt. Von hier aus gehen strahlenförmig
Eisenbahnen und Automagistralen in alle Himmelsrichtungen. Im
Westen liegt ein internationaler Flughafen. Die Stadt ist heute
ein großes industrielles Zentrum, die wichtigsten Industriezweige
sind Maschinenbau, Schwarz- und Buntmetallverarbeitung, chemische
und petrochemische Industrie, Holz- und Nahrungsmittelindustrie.
Darüberhinaus ist die Region Wolgograd ein mächtiger
Energieproduzent mit zahlreichen Wasser- und Gaskraftwerken.
Mehrere Universitäten und Akademien, sowie über 20
Forschungsinstitute kennzeichnen das bildungs-wissenschaftliche
Potenzial der Stadt. Zu den kulturellen Einrichungen Wolgograds
gehören zahlreiche Theater, eine Philharmonie, ein Zirkus,
ein Planetarium und viele Museen, von denen das Panorama-Museum
„Schlacht um Stalingrad” besonders erwähnenswert
ist. Ein historischer Ort und die Hauptsehenswürdigkeit
der Stadt ist der Mamai-Hügel (Mamaev Kurgan) mit dem riesigen
der Schlacht von Stalingrad gewidmeten Mutterheimat-Monument,
das 85 Meter hoch in den Himmel ragt und somit die größste
Statue der Welt ist.
Seit 28. November 1998 Partnerstadt der Stadt Köln. |
Das Dorf Nikolskoje liegt auf dem rechten Ufer der Wolga.
Die gesamte Bevölkerung beschäftigt sich hauptsächlich
mit dem Obst- und Gemüseanbau auf eigenen Grundstücken
und mit Fischerei. Hier befindet sich der preiswerteste Markt
für Fisch und Landesprodukte auf der Wolga. Deshalb machen
viele Schiffe hier gern einen Halt. |
ca. 500.000 Ew.
Die ersten geschichtlichen Erwähnungen der Stadt Astrachan
gehen auf das 13. Jahrhundert zurück, als unter den tatarischen
Siedlungen eine gewisse Siedlung Aschtarchan am rechten Wolgaufer
erwähnt wurde. Im Schnittpunkt wichtiger Karawanen- und
Wasserstraßen verwandelte sich die Stadt der Goldenen
Horde (deren Hauptstadt Sarai-Batu ebenfalls in der heutigen
Region Astrachan lag und deren Ruinen heute besucht werden können)
rasch in eine große Handelsstadt. Zwischen 1459 und 1553
war sie die Hauptstadt eines unabhängigen Astrachaner Khanats.
Um der Unterwerfung unter das Krimtatarische Khanat zu entgehen,
näherte sich Astrachan Russland an und schloss mit ihm
1553 einen Unionsvertrag ab. 1557 wurde Astrachan endgültig
Russland angeschlossen. Unter den Russen wurde die Stadt ausgebaut.
Am Ufer der Wolga wurde ein steinerner Kreml mit acht Türmen
und mehreren Kathedralen errichtet. 1670 wurde die Stadt von
aufständischen Kosaken unter der Führung von Stepan
Razin eingenommen und über ein Jahr lang gehalten. 1717
wurde nach einem Erlaß Peters des Großen das Gouvernement
Astrachan gebildet (zuvor war Astrachan Teil des Gouvernement
Kasan).
Im Laufe von vier Jahrhunderten war Astrachan das Fischerei-Zentrum
Russlands. Stör, Sterlet, Beluga und Kaviar sind zu ihrer
Visitenkarte geworden. Astrachan gilt als Hauptstadt der kaspischen
Fischer. Hier werden Fische nicht nur gefangen, sondern auch
qualitativ verarbeitet. Ein Großteil der regionalen Industrie
ist auf Fischverarbeitung spezialisiert. Die Stadt ist ein wichtiges
Industrie- und Kulturzentrum, bedeutender Warenumschlagplatz
und Russlands wichtiger Handelsstützpunkt in iranischer
Richtung. Hauptindustriezweige sind Schiffsbau, Leicht-, Nahrungsmittel-,
Maschinenbau- und metallverarbeitende Industrie. Der Hafen von
Astrachan ist nach seiner Größe und dem Umfang der
umgeschlagenen Waren der zweitgrößte Hafen Russlands.
Die Region Astrachan gehört zu den sich am stärksten
entwickelnden Regionen des Landes. Die reichen Öl- und
Gasressourcen, die in der Region vorhanden sind, und von denen
immer mehr entdeckt werden, dürften dieses Wachstum weiter
stärken.
Historische Turbulenzen und Moden haben Spuren in der Astrachaner
Architektur hinterlassen. Man findet Gotik, Renaissance, Klassizismus,
maurische und russische Architekturstile, die Astrachan einen
einzigartigen Flair verleihen. Im 19. Jahrhundert war Astrachan
eine reiche Handelsstadt und bestand aus prächtigen Kaufmannshäusern,
die bis heute größtenteils erhalten sind. Zu erwähnen
wäre das markante Gebäude der ehemaligen Azov-Don-Bank,
die Wladimir-Kathedrale, das ehemalige Hauptquartier des Astrachaner
Kosakenheeres, der Turm des Spaso-Preobraschensky-Klosters.
Dadurch, dass die Stadt im Wolga-Delta liegt und viele Flußarme
durch sie hindurchgehen, ist sie von vielen Brücken gekennzeichnet.
Ihrem berühmtesten Sohn, Boris Kustodiew (1878 –
1927), widmete die Stadt ihr sehenswertestes Kunstmuseum. Auf
den Inseln der von Lotus-Blumen dominierten Wolga-Delta liegt
der Staatliche Astrachaner Nationalpark, der zahlreiche seltene
Arten beherbergt. |
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